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Mundart

Mundart

Bild: das fröhliche Zickelchen wurde von Marco Gros gezeichnet

 

Kemmejer Platt Hochdeutsch
aavstännisch sein hungrig sein
adjüß adieu
Ahle Alte
änem jet ausdohn jemandem Rabatt geben
Apdektesch Apothekerfrau
Ärpele Erdbeeren
Ärwel Armvoll
Auhe Uhr
Auszoch Schublade
bärwes barfuß
bätsche tratschen
Beie Bienen
beköppe begreifen
betrepst guck nicht so betrübt / traurig
Betz Kerngehäuse (Apfel), auch ein frecher kleiner Junge
Beus Beule
Bibschje Huhn
Binne Ziege
Birrebunnes Birnenkuchen
Bösch Wald
Boteramm doppelt belegtes Brot
Botz Hose
Böttelschje kleines Kind
Brämele Brombeere
Brellschäd Brillenetui
Bunes junge Kuh
dann dohn etwas aufheben
Dappes Tölpel
de Dalles hän erkältet sein
de Schnüss schwade schwadronieren
dilesch erschöpft
Dilldopp Kreisel
Ditzeweck Weckmann
Ditzje Baby
Do höösch! Mach langsam!
Döllepes Tolpatsch
dömmelesch schwindlig
Döppe Topf
Döppekooche "Kartoffelkuchen" - Kartoffelgericht aus dem Bräter m. Speck, dazu Apfelmus
Dreidroht Dummkopf
Droansfunsel Lahmarsch
düskihr dieses Mal
Elefantebuzzele Paranüsse
en janze Häd jede Menge
Erpele Erdbeeren
Esch jelöw, dir spillt öt! Ich glaube, bei Dir piept es!
Fääsch Nachgeburt bei Tieren
fäje Gemüse putzen
Flättsche dreckige Fußspuren, wo gerade frisch geputzt wurde
flöppe rauchen
fräd zäh, hart, herb, rau
fräd Kuscht harte Kruste, oder ein Mensch, der viel aushält
friemele (der) fummelt sich etwas zusammen
Fröschejereckels Froschlaich
Früscht Getreide
fuckesch sein / Fuck hänn Geschick haben
fuddele spielerisch betrügen, er betrügt beim Spiel
für nähms der Reihe nach
Fürwetz Neugierde
fussele et is em fussele: Nieselregen fällt
Jäächt Gerste
Gleetsch Peitsche
Glückelsche Küken
Grääf 1. Mistgabel; 2. Schimpfwort: übles Subjekt - nur weiblich: der hät en grääf dehäm
grangele quengeln
grangelesch sein quengelig sein
Grünjele Stachelbeeren
Grußmotte Großmutter
Hämsche Schweinshaxe
Hängele Hosenträger
Hänsche Handschuhe
Hanstrauwe Johannisbeeren
Häsebrut Altes belegtes Brot, welches man wieder mit nach Hause bringt
hebberöcks rückwärts
heiwels seitdem
hepp zurück
hin on her witschele hin- und herwackeln
Himmelsdiersche Marienkäfer
Höh Heu (das ö wird nicht so hoch wie bei Höhe gesprochen, sondern tiefer)
Hömeresch Angsthase, Mensch, der sich nicht viel zutraut
Hönefützje Gerstenkorn
Hööft Kopf (Kohl)
Höönkel Nesthäkchen, verwöhntes Kind
Hossbess einfältiger Mann
Hosse Strümpfe, Socken
Huhbäne spinnenartiges Insekt mit langen Beinen
huttschele hinhocken
huvättech arrogant, hochnäsig
Impere Himbeere
Jaate Garten
jappse nach Luft schnappen
Jebünn Holzfußboden
Jehöschnis

Wärme, Geborgenheit, Heimat - eine schöne Beschreibung findet man auf der Seite https://www.meineeifel.de/eifeler-platt-jehoeschnis-das-spezielle-eifelgefuehl/

Jelääse von einem Wagen ausgefahrene Spuren in unbefestigtem Weg
Jeschnuggels Süßigkeiten
jet zoköhn sein sich etwas trauen
jickelesch wackelig
Jöödche Patentante
juffer Jungfrau
kaaschtesch geizig
Kabuff kleines Zimmer
Kappeskopp Kohlkopf
keh Keit kein bisschen
Kennel Dachrinne
kes nie
Ketteschöpp Löwenzahn
kermse räuspern
Keu Unsinn, Quatsch
Kixe Tannenzapfen
kläämsche schmatzen
Klatschkäs, Kätschkäs Quark
Kleckere Murmeln, Variante: Klekere
Klöpp Prügel
Klückelsche Küken
knaatsche weinen
knärpe nagen, kauen
Knein Kaninchen
knisdesch geizig
Knöppel Stock, Knüppel
Knutze Dickkopf
Koh Kuh
Köhschdel Kuhstall
kore kosten (Essen probieren)
kötte betteln
Krampe Kleiderhaken
Kräsche beim Bügeln unbeabsichtigt erzeugte Falten
kraude Unkraut jäten
Krebbelche Reibekuchen, (Ursprung verm. frz. für Crepe)
kriselesch schrecklich
kröckse ächzen, stöhnen; auch: äne kröckse = jemanden  an sich drücken
kröpelesch sich elend fühlen: "ech föhlen mech kröpelesch..." (langes ö, kurzes p)
Kromm Sichel
Krompere Kartoffel -Das Wort Krompere kommt von "Grundbirnen": In einer Akte des Kempenicher Gerichts aus der Zeit um 1780 wird ein Einwohner wegen entwendeter "Grundbirren" verurteilt.
Krünjele Stachelbeeren
Kuckusbloome Buschwindröschen
kühme jammern
Kute Klauen (von Kühen)
Lappes Schelm
laustere horchen
leddisch leer
lossleddesch ledig
Lütsche Linkshänder
mäulches Mohs mundgerecht
Manchestebotz Cordhose
Mellesch Milch
Meck / Mick Handbremse von Karren / Anhängern
Metz Messer
Möck Bremse (hier ist das Insekt gemeint)
Modde Mutter
Mösch / Mösche Spatz / Spatzen (Haussperling)
Möst Mist
Mostert Senf
Mötsch Mütze
Murre kraude Möhren ernten
muselesch zerzaust
Nietebotz Jeans
Nohpeschaft Nachbarschaft
Nukkes kleines Schwein / Ferkel
Ohs Jeeß hätt en Knuff ön de Zuht! Unsere Gießkanne hat eine Delle am Ausguss!
Öllesch Öl
Ooß Ochse
Oozt bösartige Frau
owenopp oberes Stockwerk
Päädsche Scheitel, Pfad
Pääd Pferd
Pädschel Pferdestall
Pärpel Schirm (Ursprung: frz. Parapluie)
Pättsche Patenonkel
piddele palen (Erbsen)
Pittesillesch Petersilie
Ploch Pflug
Ponge Ballen (Stroh)
Pötz Brunnen
Priem Kautabak
Puddel Jauche
Püütsche Prise (Salz)
Quellmänner Pellkartoffeln
Quötschschmeerschnüssje mit Pflaumenmus verschmierter Mund
Rähn Regen
rässte ruhen
Räuteche kleine geschnittene Brotstückchen
Rennjääs Rennziege
riere nadeln (Tannenbaum)
risssele schütteln
Röckepein Rückenschmerzen
rotteschällesch marode, abgenutzt, verschlissen
Rüff Verletzungskruste
Sääfekest Seifenkiste
Sachdooch Taschentuch (Sacktuch)
Säuschdel Schweinestall
Schabellschje Fußbank / Fußhocker
schakeje Been krumme Beine
Schaute Blödmann, große Klappe; nichts dahinter;auch "Spinner", aber nicht unbedingt verletzend gemeint, auch Witzbold
schänne schimpfen
Scherwele Glasscherben
schlauchesch wählerisch beim Essen
Schlaute Schnittlauch
schleefe john Holz für das Martinsfeuer zusammentragen (wörtlich „schleppen gehen“, Herbeischleifen von Ästen)
Schlinge Schlehen
Schloht Salat
Schlupp Schnuller
Schmärbel Schwalbe
Schnäl Schnecke ohne Schneckenhaus
Schnorrs Schnurrbart / Schnäuzer
schnöse herumspionieren, auch: Süßigkeiten essen
schnorkse schnarchen
Schnuddelnäsje laufende Nase
Schofsstiwwel Schafspferch
Schöpp Schaufel
Schuppkahr/Schöppkahr, Deukahr Schubkarre; Deukahr kommt von deuen = schieben
Schörschtelskrätzer Schornsteinfeger
Schössje doppeltes Brötchen aus Roggenmehl
Schottel Schüssel
schottelesch nicht gerade aufliegend, uneben
schrooh hässlich
Schrötel eine Frau, die schnell und laut redet
schrötele schnattern; viel, schnell und laut reden
Schüezetösche Schürzentasche
Schwaatschnüss Quasselstrippe
Schwäddem Wasserdampf
schwade schwadronieren
Schwadlappe Schwätzer
Schwätzje Unterhaltung, Schwätzchen
schwazz verkahlt sein bis ins Mark frieren
Schwelles dicker Kopf
seddech vorsichtig
Sek-Ötzde Ameisen
sesch preude sich abmühen; Dat wor ön Preuderei!
sesch reste sich ausruhen
sesch tespediere sich streiten
sesch tommele sich beeilen
sesch hutschele sich hocken
Speis Mörtel
Spengel Sicherheitsnadel
Spillduhs verspielter Mensch
Sprochet Schwätzer
Staf Stock
steipe stützen
Stefftekopp Kurzhaarfrisur
stekum heimlich
stibitze stehlen
Stiwwel Durcheinander
Stocheise Feuerhaken
Stöbbdoch Staubtuch. Variante: Stöppdoch
storwele stolpern
Strömp Strümpfe, Socken
stronze angeben
Stronzdooch (Angeber-)Einstecktuch zum Anzug passend zur Krawatte
stroppe john Blüten für Fronleichnam sammeln
Strüh Stroh
struwelesch strubbelig (zerzauste Haare)
Töösch Tasche
treuch trocken
Tröt dumme Pute, aber auch Schlafmütze, "Tronsfunsel"
tommel desch! beeil dich!
Topät Tolpatsch
tottele stottern
Trät-Dar! Es ist genug!
Traufel Maurerkelle
Tronsfunsel Schlafmütze
tribbeliere drängeln, nötigen
Tröömes Träumer
tröötsche in Strömen regnen
Tubak Tabak
Ueze Speisereste; Öt wären ken Ueze jemacht! = Iss auf!
Urze Essensreste
vehause verschlampen
vehööft sein verlegen sein
veörtere etwas unterbringen
Verkappter alter, etwas weltfremder Junggeselle
vestiwwele verschlampen
Vezell Erzählerei, Unterhaltung, Schwätzchen
Vürwetznas Vorwitznase, neugieriger Mensch
Wäsem Graswurzel mit Grasbüschel daran
Weißbänner Anstreicher ("Weiß" von Kalk, "bänner" von binden/herstellen des Kalks/der Farbe)
Week Docht
widdelesch Sie oder er ist schlecht gelaunt und benimmt sich unmöglich
Wierschieng Wirsing (Wort wird langgezogen, "sch" wird weich gesprochen)
witze schmollen
Worpele Blaubeeren
Wouscht Wurst
zänke streiten
zammelesch ungepflegt
Zappelrät Kleiderhaken
Zeckelche junge Ziege
ze Schlach kunn zurecht kommen
zöbäscht on jenoch mehr als genug
Zööpe zotteliges Haar
zööpesch zottelig

 

 

Hier zwei Erinnerungen von Winfried Schmitz. Das erste ist ein lustiges Liedchen von einem offenbar etwas liederlichen Dorfmädchen namens Lieschen. Identität und Entstehung sind ihm nicht bekannt, an den Spruch selbst erinnert er sich noch gut: "Lissje, Lissje, Strampelbään - kütt de janze Woch net hääm. - Kütt jesonge on jespronge möt de Suppejasse Jonge."

Mit folgendem Spruch forderten früher die Jugendlichen die Dorfbewohner auf, Holz, Stroh und Äste für das Martinsfeuer herauszugeben. Hilfreich war das Argument, dass der Spender damit auch von lästigem Ungeziefer befreit würde:
"Mir joon steuere - für die Määrtesfeuere. Jitt ohs ön Bonge Strüü - mir verbrennen öch de Läus on de Flüü. Jitt ohs ön aale Hoot - ön neue ös och at joot."


Liebe Kempenicher, wenn Euch noch ein schönes Wort einfällt, dann schickt es bitte an den Webmaster!!

Vielen Dank an alle, die hier Wörter beigesteuert haben!

 

In der Eifel kann man am Platt genau unterscheiden, aus welchem Dorf man kommt, manchmal sogar, aus welcher Straße. Wer sich noch weiter mit dem Eifler Platt beschäftigen möchte, findet auf der folgenden Seite https://www.meineeifel.de/vokabeltrainer-eifeler-platt/ einen Vokabeltrainer, der allerdings nicht speziell für Kempenich Vokabeln sammelt, jedoch für die ländliche Region der Umgebung.

Ein Mitmachwörterbuch - auch für Eifler Platt - findet man hier: https://mitmachwoerterbuch.lvr.de/mitmachwoerterbuch.php

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